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Chili in der Medizin und Naturheilkunde

Traditionelle Verwendung von Chili
Der Einsatz von Pflanzen als Heilmittel ist so alt ist wie die Menschheit. Capsicum, so der lateinische Chiliname, spielte eine wichtige Rolle in der Medizin der Maya. Diese basierte, ausgehend von objektiver Beobachtung, auf Symptombehandlung. Deshalb war sie, im Vergleich zur europäisch-mittelalterlichen Einteilung der Menschen in vier Temperamente, wohl weniger fatalistisch. Nachdem keine Zeugnisse aus jener Zeit mehr erhalten sind, steht zumindest fest, dass Chili als Medikament bei Atembeschwerden wie Asthma und Husten, aber auch gegen Halsschmerzen eingenommen wurden. Äußerlich verwendete man die Schoten in der orthopädischen Praxis. Schmerzende Muskeln und Gelenke wurden mit einer Paste aus zerstampften Chilischoten gepflegt. In Nordmexiko linderten die Azteken Zahnschmerzen mithilfe der Wurzeln. Mindestens sieben Worte für Chilipepper waren ihnen, zur Zeit der spanischen Eroberer, geläufig (z.B. Chiltecpin und Quauchilli), in der Sprache der Maya gab es mindestens fünf verschiedene Bezeichnungen dafür, woran man erkennt, welchen Rang diese Pflanze in alten Kulturen hatte. Den wirkungsvollen Gebrauch von Chili werden auch Pharmafirmen sicherlich nicht aushebeln.

Diese Pflanze hat sich weltweit einen wichtigen Platz in der Naturheilkunde erobert, etwa in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) oder im indischen Aryuveda. Gewürze finden darin allgemein ihre Verwendung für Körperpflege und Medizin, denn Nahrung und medizinische Wirkung liegen im Orient nah beieinander.

Auch ist die intensive Verwendung feuriger Chili in ohnehin warmen Klimazonen sinnvoll, denn ihr Schärfestoff weitet die Poren, wodurch das körpereigene Kühlsystem aktiviert wird. Durch Schwitzen reguliert es die Temperaturkonstante von 37 °C. In unseren Breitengraden wärmen Hot-Peppers den Körper eher. Mehrdurchblutung ist besonders in strengen Wintern ein angenehmer Kälteschutz.

Der Arzneiwirkstoff
Die in der Chilischote enthaltene Chemikalie, welche für die Schärfe und Hitzeentwicklung verantwortlich ist, heißt, ähnlich der botanischen Pflanzenbezeichnung, Capsaicin. Es ist ein Alkaloid, also eine ölige Substanz, weswegen sie sich, genau wie Öl, nur mit Alkohol oder Fett, nicht aber mit Wasser verbindet. Alkaloide wirken allgemein auf die Nerven, Capsaicin im Besonderen auf jene, welche die Botschaft: Schmerzempfindung aufgrund zu großer Hitzeentwicklung, d.h. bei Verbrennungen usw., an die vorderen Hirnzellen weitergeben.

Weiterlesen in: Die Anwendung von Chili in der Medizin klick
 

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